Sinnlichkeit Große Wirkung mit kleinen Schritten

Wie du mit SINNlichen kleinen Schritten große Wirkung erzielen kannst

In diesem Artikel erfährst du, warum es sich lohnt, SINNlichkeit als Wert zu leben. Zur Abrundung teile ich mit dir genüssliche Spielereien, die deine Seele erfüllen.

Es gibt Frauen, die für Sinnlichkeit gerade keinen Nerv haben – sie müssen sich behaupten und können keine Schwäche zeigen. Sie stecken in anstrengenden Projekten und können „solchen Spielereien“ keine Aufmerksamkeit schenken.
Sinnlichkeit muss warten.

Dann gibt es Frauen, die nach dem Motto leben: Erst die Pflicht – dann das Vergnügen. Am Ende des Tages sind sie erschöpft und sagen:
Sinnlichkeit muss warten.
Und dann gibt es Frauen, die nicht mehr warten können.
Inmitten von Konflikten, gesundheitlichen Krisen, politischen Unruhen oder ökonomischen Herausforderungen leben sie SINNlichkeit als Wert. Sie erkennen, dass sie damit nicht nur ihr eigenes Selbstvertrauen stärken, sondern ermutigen auch andere Frauen, die mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert sind.

Lebensmut statt Verzweiflung

Maggy habe ich während eines Online-Kurses 12 Wochen lang beobachtet und bewundert: Während dieser Zeit hatte sie „ihre Chemo“. Selten hat mich eine Frau so hautnah beeindruckt wie Maggy. Als ihr die Haare ausfielen zeigte sich in ihrer Verletzlichkeit aber auch in ihrer Verspieltheit: Sie überraschte uns alle mit verrücktem Kopfschmuck und ihrem charmanten Strahlen. Während ihrer Kontrolluntersuchungen war sie ein Lichtblick für die Ärzte, die sonst in müde und leidende Gesichter schauen.
Sie war mein Vorbild, als ich letztes Jahr spontan operiert werden musste. Ich kam mir fast ein wenig verwegen vor, als ich meinen Kimono mit in die Klinik nahm. Der Effekt war verblüffend. Statt als Patientin fühlte ich mich kraftvoll weiblich und erntete anerkennende Blicke.

Schönheit nach Chemo
Look Good Feel Better Foundation: Die gemeinnützige Organisation unterstützt Frauen, die eine Chemotherapie durchlaufen.
Ich habe eine Frau kennenglernt, die als Fachkosmetikerin ehrenamtlich für die Organisation arbeitet: „Wenn ich den Frauen zeige, wie sie ihre Augenbrauen nachzeichnen oder sich einen kecken Turban binden können, schaue ich in strahlende Augen.“

Wozu soll SINNlichkeit gut sein?

So wie unserer Gesellschaft die Sinnlichkeit fast unmerklich abhanden gekommen ist, so hinterrücks wurden wir auch unserer Macht beraubt. Weise Frauen wussten immer, wozu etwas gut ist. Wenn uns jedoch ein „Wozu soll das gut sein???“ – mit hochgezogener Augenbraue und abfälliger Stimme entgegengeschleudert wird, macht sich der Zweifel breit.

Durch ein „Was bildest du dir ein?“, ein „Wer glaubst du, wer du bist?“ oder ein „Was erlaubst du dir?“ wurde Generationen von jungen Mädchen und Frauen der Boden unter den Füßen weggezogen. Kommt dir das bekannt vor?

Wenn wir unsere Sprache aufmerksam benutzen, dann erkennen wir, dass hinter so manchem Schmähwort eigentlich ein Macht:Wort steckt, dessen Kraft uns nicht mehr bewusst war. – Das können wir ändern.

Was erlaubst du dir!? – Hinter manchem Schmähwort steckt ein Macht:Wort, dessen Kraft wir uns wieder bewusst werden dürfen.

Warum es Mut braucht, SINNlichkeit zu leben

Von einer Mutter, die mit ernsthaft ökonomischen Herausforderungen konfrontiert ist, haben wir bestimmte Erwartungen.
Sinnlichkeit gehört nicht dazu.
Ebenso wenig erwarten wir sie bei einer Frau, die einen herben Verlust betrauert, von einer Soldatin im Krisengebiet, einer Frauenrechtsaktivistin, einer Frau, die sich für Geflüchtete engagiert und schon gar nicht von einer Frau ab einem gewissen Alter…
Erwartet man Sinnlicheit von dir?
Warum eigentlich nicht?


Warum eigentlich nicht? Mit dieser mutigen Frage wenden sich Frauen seit Jahren an mich. Ob in einer persönlichen Begleitung, Hypncoachings, im Onlinekursen oder im Erotischen Schreibsalon: Sie wollen trotz aller Hindernisse, Schmerzen und auch Verzweiflung wieder in Kontakt zu ihrer Weiblichkeit kommen. Und sie ahnen es: Der Weg führt durch die Sinnlichkeit.

Zu Beginn erleben sie alle das köstliche Spannungsfeld, das sich auftut zwischen „So wie bisher“ und dem verlockenden Raum, der sich vor ihnen abzeichnet. Um in diesen Raum zu gelangen, müssen sie über die Schwelle gehen. Sie tauschen Bequemlichkeit gegen Neugier.

Schüchtern und willig zugleich beginnen sie, Machtworte zu gebrauchen, die ihnen noch nie zuvor über die Lippen gekommen sind. Und staunend erleben sie, dass sie für Selbstausdruck nicht mehr verurteilt werden, sondern Komplimente bekommen.

SINNlichkeit: Wofür darf das gut sein?

Immer mehr Frauen wollen die Kraft und das Selbstbewusstsein, das ihnen durch Sinnlichkeit geschenkt wird, weitergeben.

Besonders beeindruckend finde ich das Beispiel von Leymah Gbowee.
Sie setzte sich auf weibliche Weise gegen den Bürgerkrieg und für Frieden in Liberia ein. Während des Konflikts waren Frauen und Mädchen oft Opfer von sexueller Gewalt. Unter ihrer Führung organisierten die Frauen Friedensmärsche und -aktionen. In einem Interview erfuhr ich, welchen Mut es sie und die beteiligten Frauen gekostet hat. Leymah Gbowee wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Bequemlichkeit als Falle

Im kleineren Rahmen führte eine andere Frau eine Revolution an:
Annegret. Ich lernte sie während meiner Besuche im Altersheim kennen. Es war kurz nach ihrem 82. Geburtstag, als sie neu ins Pflegeheim kam. Im Seniorencafé bezauberte sie jeden durch ihren Charme. Schon nach kurzer Zeit steckte sie mit ihrer Eleganz und ihrem Esprit auch andere BewohnerInnen an. Von nun an war nachmittags um 3 Uhr Showtime. Wo noch ein paar Wochen zuvor öde Stimmung vorherrschte, wurde nun geflirtet, gelächelt und mit Komplimenten aufgewartet.

Alles eine Sache der Disziplin

„Das war nicht immer so“, verriet sie mir augenzwinkernd. Vor 15 Jahren, als ihr Mann starb, fühlte sie sich verloren und hat sich gehen lassen. Zu ihrem Siebzigsten hat sie dem „Lotterleben“ abgesagt und die Entscheidung getroffen, das Leben zu genießen. „Jeden Tag ein bisschen mehr.“

Und nun teile ich mit dir fünf wirksame Spielereien, die dich bis in die Zellen auf Genuss polen. Viel Freude damit.

5 genussvolle Spielereien, die es in sich haben

Beine baumeln lassen

Kannst du dich noch erinnern, als du als kleines Mädchen mit deinen Freundinnen auf einer Mauer gesessen bist. Die Hände unter deinem Hintern. Füße und Seele baumeln, und deinen Blick in die Ferne hast schweifen lassen, und einfach glücklich warst?
Mit dieser Spielerei entzückst du nicht nur dein inneres Kind, du bewegst dich ein klein wenig aus der Komfortzone. Sei gespannt…

So geht’s: Als Mauer darf dir die Anrichte in der Küche oder die Waschmaschine dienen.
Nutzen: Während du auf deinem „Mäuerchen“ langsam deinen Blick schweifen lässt, beruhigst du dein Nervensystem.

Was dir diese Spielerei darüber hinaus bringt, erfährst du erst, wenn du dich darauf einlässt.

Nickerchen

Sich ein Nickerchen zu erlauben kommt fast einer Mutprobe gleich. Einfach so, ohne Grund für zwei, drei Minuten dösen mag ja noch angehen, aber…
„Ich kann doch nicht einfach???“ – hörst du diese Stimme? Statt Argumente zu sammeln, warum es nicht geht, stell dir die Frage: „Wo kann ich mich hier für ein paar köstliche Minuten entspannen?“
SINNlichkeit hat etwas mit Mut zu tun. Mut, zu dir zu stehen. Grenzen zu setzen. Dir eine köstliche kleine Auszeit zu erlauben, statt dich zu erschöpfen.


So geht’s: Alle fünfe grade sein lassen und relaxen. Unabhängig von der Tageszeit. Auf dem Sofa, Bett, am Schreibtisch – sei kreativ. Erlaube dir ein paar Minuten Auszeit für dein Nervensystem. Lerne dich zu entspannen und abzuschalten. Mach kein großes Ding draus, probiere es die nächsten Tage aus.
Nutzen: Während du für einige Minuten entspannst, gibst du deinem Gehirn die Möglichkeit, Gelerntes zu integrieren und Ordnung zu schaffen.
Was macht das mit dir?

Bei dir ankommen

Im Alltag verlieren wir manchmal den Kontakt zu uns selbst. Körperlichkeit bringt dich ins Hier und Jetzt.
So geht’s: In deinen Handtellern sind wichtige Energiepunkte. Reibe deine Hände aneinander, bis sie angenehm warm sind. Lege eine Hand an deinen Hinterkopf, die andere an deine Stirn. Mach es dir bequem dabei und schließe die Augen. Nach etwa ein bis zwei Minuten kann es sein, dass du eine köstliche, feine Empfindung spürst. Vielleicht entweicht dir ein Seufzen oder du musst Gähnen. Wunderbar.
Nutzen: Mit dieser energetischen Übung harmonierst du Vergangenheit (Hinterkopf) und Zukunft (Stirn) und zentrierst dich.
Was hat sich verändert?

Dinge in Besitz nehmen

So wie wir unseren Körper im Alltag oft nur selten bewusst wahrnehmen, verlieren wir auch „offensichtliche“ Dinge aus den Augen. Das kannst du ändern:
So geht’s: Ich lade dich ein, aufmerksam durch deine Wohnung zu gehen und einen Gegenstand zu wählen. Nimm dir drei Minuten Zeit, ihn zu „be:greifen“. Wortwörtlich. Nimm ihn in die Hand und be:fasse dich damit. Spüre ihn. Lege, stelle ihn zurück und betrachte ihn auf neue Weise. Wer weiß: Vielleicht ent:sorgst du ihn.
Nutzen: Durch mehr Bewusstsein und Orientierung entlastest du dein Nervensystem.
Was bringt dir das?

Räkeln

Allein das Wort schon… Mmhhh…
Wie geht’s? Lege dich auf den Boden und spüre den Kontakt mit deiner Unterfläche und räkle dich. Brauchst du eine weiche Unterlage – oder kannst du dich so entspannen, dass du dich auf dem blanken Boden wohlfühlst? Lass dich überraschen, welche Bewegungen sich dein Körper wünscht. Rollen, räkeln, strecken, dehnen, seufzen, stöhnen, lachen. Werfe verliebte Blicke auf deine Knie, Handgelenke, Ellenbogen. Mach das, bis du satt und glücklich bist.
Nutzen: Mit der Zeit lernst du, deinem Körper das Kommando zu überlassen und dich führen lassen.

Was sagt dein inneres Kind dazu?


Resümee
Für mich selbst hat SINNlichkeit mit Würde zu tun, mit Humor und Lebensfreude. Sie schenkt mir Klarheit, Kraft, Leichtigkeit und Lebendigkeit. Seit ich sie bewusst in mein Leben eingeladen habe und immer wieder genüsslich-aktiv in sie investiere, steht sie mir auch dann zur Seite, wenn ich sie brauche.
Was nimmst du mit aus diesem Artikel? Was hast du durch die genussvollen Spielereien entdeckt? Wie investierst du in sie? Schreibe einen Kommentar.

Alles Liebe

Birgit

Wenn du Lust auf mehr Sinnlichkeit und Körperspürtipps hast, melde dich im Fußletter an. Dort teile ich noch mehr mit dir. Auch in meinen Büchern findest du viele vergnügliche Anregungen für dich oder als Geschenk für eine liebe Freundin.

4 Kommentare
    • Birgit Faschinger-Reitsam sagte:

      Liebe Sabrina,
      vielen Dank für deinen Kommentar und so komisch ist das gar nicht. Ist dem einfachen Volk nicht seit Jahrhunderten das Sinnliche als sündhaft verkauft worden?
      Damit lieferst du noch einen wichtigen weiteren Punkt, warum es Mut braucht, Sinnlichkeit zu leben.

      Antworten

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