Flip Flops

FlipFlops – ein Selbstversuch

FlipFlop – So wurde in den 60iger Jahren das Geräusch bezeichnet, das beim Tragen von „Zehenstegsandalen“ wahrgenommen wird.

Heute heißen die Dinger FlipFlops und ganz ehrlich: ich höre häufig Schlurf und Platsch…

Egal. Ich liebe sie. Du auch?

Sie sind so praktisch im Sommer.
Schön lackierte Zehennägel kommen voll zur Geltung. Sie gelten als lässig und bequem.
Sie erinnern uns an Urlaub, Sommer, Strand.

Apropos Meer: Die Designer-Labels schwimmen längst auf der Modewelle. In der Luxusausführung kosten sie schon mal € 400 und mehr z.B. von Prada.

… Ein Schnäppchen im Vergleich zu den Elfenbein-FlipFlops aus dem Nationalmuseum in New Delhi. Sie gehörten einer indischen Prinzessin. Ich nehme mal an, sie wurde in Sänften getragen…

Diese Schlappen gab es bereits im alten Ägypten. In Japan heißen sie Zoris. Dort gibt es sogar spezielle Socken dafür.
Und dann tauchten sie irgendwann in den 60er Jahren an Italiens Stränden wieder auf. Taten fürchterlich weh; waren unbequem und im ungünstigsten Moment riss der Steg aus…

1997 hat sich die deutsche Triathletin Stefanie Schulze dafür interessiert. Sie hat sich die Marke flip-flop (mit Bindestrich) patentieren lassen.

Sehr clever!

Mal herhören: Stefanie Schulze hatte anfangs Anlaufschwierigkeiten. Sie hat aber an sich geglaubt und durchgehalten. Mittlerweile werden jährlich über 200.000 Paar verkauft. Das ist Frauenpower.
Klicke hier für ihre: Mut-Mach-Geschichte

FlipFlops sind der Renner, weil die Füße schön viel frische Luft bekommen und mit gepflegten Füßen sind sie mittlerweile gesellschaftsfähig. Im Bad oder in der Sauna reduzieren sie das Risiko für Fußpilz.

Für längere Strecken oder gar für den Dauergebrauch eignen sich die Plastik-Treterchen aber nicht.

Ein klares Nein kommt von den Orthopäden

Orthopäden beäugen die Schlappen mit Misstrauen. Sie verändern den Gang, bieten keinen Halt und haben keine Dämpfung.

Ein „warum nicht“ von den Physiotherapeuten

Denn richtig eingesetzt kannst du damit dein Quergewölbe trainieren. Dabei schlägst du aktiv bei jedem Schritt mit der Schlappe gegen deine Ferse. Die Zehen bleiben dabei immer locker.

Mach doch einfach einen Selbstversuch:

Stelle dich hüftbreit und barfuß auf den Boden. Schließe die Augen und spüre nach:

wie belastest du deine Füße? Achte auf die Fußinnenkanten, die Fersen. Sind deine Zehen locker. Stehen deine Knie über den Füßen? Spüre in deinen Beckenboden.

Und jetzt mit FlipFlops: Verändert sich die Haltung deiner Knie? Sinkst du mit den Innenkanten ein? Komm ins Spüren.

Und jetzt gehe. Achte auf die Geräusche. Ist das ein Flip Flop oder ein Schlurfen? Was passiert mit deinen Zehen? Krallen sie? Und was macht dein Beckenboden? Wie fühlt sich das an?

Nimm wahr, ob du an den Fußsohlen schwitzt.
Schmerzt das Riemchen zwischen den Zehen? – Dann ab damit in den Müll.

Wie geht es dir?

Überlege dir, wie oft und wie lange du FlipFlops tragen möchtest. Du musst nicht auf sie verzichten.

Mittlerweile gibt es sie auch mit Fußbett – maßgenau für dich angefertigt von der Orthopädiemeister/in

vielleicht ist das eine Option für dich? Lass dich beraten.
Kommentar meiner Freundin:
Sehr angetan bin ich im übrigen von meinen neuen maßgefertigten FlipFlops. Ich finde, sie sehen nicht nur ganz ansprechend aus, sondern sind absolute „Wohlfühlteile”.

Ich habe diesen Artikel mehrfach überarbeitet. Alle Punkte über Weichmacher in Kunstoffen habe ich radikal gestrichen. Etliche Untersuchungen, die belegen, dass FlipFlops aus orthopädischer Sicht bedenklich sind ebenso. Nicht die Schuhe sind es, die uns Probleme bereiten. Es ist vielmehr ein mangelndes Gefühl für unsere Körperwahrnehmung.

Lass uns FlipFlops tragen. Lass uns darin sexy fühlen und bewusst, souverän und schön gehen.

Vor allem: Lass uns „spürig“ werden für das, was uns gut tut und was nicht, denn:

Es kommt nicht auf die Schuhe an sondern auf dich – wie du dich fühlst und was du ausdrückst.

Zur Abrundung möchte ich euch noch eine engagierte Frau vorstellen: Julie Church.

An Kenias Küsten stellen FlipFlops ein riesiges Umweltproblem dar. Dort werden jährlich hundert Tonnen! davon angeschwemmt, was zu einer enormen Umweltbelastung führt.

Die kluge Unternehmerin nahm sich des Problems an und gründete ein lukratives Unternehmen, das die Strände säubert, Müll recycelt und nicht zuletzt neue Perspektiven für die Bewohner bereithält.

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Lass es dir gut gehen

Birgit

Hast du schon den Fußletter abonniert? Der Fragebogen, den du da bekommst und die verschiedenen Übungen, sind dir dabei hilfreich…

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